Bewegte Bilder

 
In meiner Fotografie beschäftige ich mich mit der Frage: Welchen Impuls benötige ich, um mich zu erinnern. Was geschieht, wenn ich die Kamera nicht still halte, sondern sie bewege?Daraus entwickelten sich Bilder-Reihen vielmehr  Bilder durch Bewegung entstanden.
Fotografien gelten als das Abbild eines Momentes, eines bestimmten Zustandes zu einer bestimmten Zeit. Aber welchen Moment sieht der Betrachter beim Anblick eines Fotos, was gibt ihm Orientierung und wo findet er Raum um in seine eigene Geschichte einzutauchen?
Über Jahrhunderte hinweg war es die Malerei, der die Aufgabe zufiel, Personen oder Begebenheiten darzustellen. Dabei wurde die Phantasie der Maler zur Realität der Betrachter. Schon damals entstand durch die realistische Darstellung mit jedem Bild ein neuer Moment. der ganz natürlich Eingang in die Erinnerung des Betrachters nahm. Jedem war bewusst, dass die Darstellung mehr mit dem Künstler, als mit der Abbildung eines realen Momentes zu tun hatte.
Die Erfindung der Photographie im 19. Jahrhundert veränderte das. Der Anspruch war ein Bild „nach der Natur“ zu machen. Der Fotopionier Fox Talbot dachte schon in seiner Jugend darüber nach, wie es gelingen könne, die unnachahmliche Schönheit der Bilder, von der Natur gemalt, durch die Glaslinse der Camera auf das Papier in ihrem Brennpunkt geworfen, auf Papier haltbar zu machen.

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