Welchen Impuls benötigen wir um uns zu erinnern?

„Photography Changes Everything“ lautet der Titel eines Buches, das von dem amerikanischen Smithsonian Institute herausgegeben wurde. Es handelt von den Bereichen unseres Lebens, die sich durch die Erfindung der Fotografie maßgeblich verändert haben. Ein wichtiges Feld, das die Fotografie seit ihrer Erfindung für jeden von uns beeinflusst, ist das Erinnern. Egal ob es sich um Orte, Personen oder Ereignisse handelt, unsere Erinnerungen sind fest mit den Fotos der Ereignisse verknüpft.


Mit meinen Fotos gehe ich der Frage nach, was wir benötigen um eine Erinnerung zu wecken. Als Kind bekam ich meinen ersten Fotoapparat zusammen mit der Anweisung, diesen bei der Aufnahme ganz ruhig zu halten. Nur wenn ich die Kamera bei der Aufnahme nicht bewege wird das Foto scharf und nur wenn es scharf ist, lohnt sich der Abzug wurde mir erklärt. So hat von je her das Festhalten der Kamera auch immer etwas mit dem Festhalten des Moments zu tun. Aber ein Moment ist nicht statisch, wir leben nicht unbewegt und auch das Erinnern ist ein dynamischer Prozess. So erschien es mir folgerichtig, das Festhalten aufzugeben und damit zu beginnen, die Kamera so zu bewegen wie ich meinen Kopf bewege, wenn ich etwas betrachte.

In unser Bild habe ich mich spontan verliebt und konnte mir sofort vorstellen, dass und wo es bei uns einen guten Platz hätte. Nun hängt es schon seit einigen Jahren in unserem Wohnbereich. Wir freuen uns täglich darüber: die weite Landschaft strahlt Ruhe aus – man hat das Gefühl, unterwegs und gleichzeitig zu Hause zu sein.

Anna Dingler 25.6.2019

Ein Strand steht für uns persönlich exemplarisch für die Schönheit, die in der Einfachheit liegt. Das wunderbare Bild schafft gerade durch die Unschärfe eine frische Klarheit – in Verbindung mit der eingefangenen Bewegung provoziert sie die Phantasie und Erinnerung an schöne familiäre Momente.

Henry Kötter 13.8.2019

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